Über das Stück

SISSY ist eine Operette in zwei Akten mit der Musik von Fritz Kreisler.
Das Libretto stammt von den Brüdern Ernst & Hubert Marischka,
basierend auf dem Lustspiel „Sissy’s Brautfahrt“ von Ernst Décsey und Gustav Holm.

Am 23. Dezember 1932 fand am Theater an der Wien die umjubelte Uraufführung von SISSY statt. In der Titelrolle standen Paula Wessely und Hedwig Kiesler (die wenige Jahre später als Hedy Lamarr in Hollywood Weltkarriere machte) auf der Bühne. Der beliebte österreichische Schauspieler Hans Jaray spielte den Kaiser Franz Joseph und der Operettentenor und Co-Autor Hubert Marischka den Herzog Max. Obwohl die Monarchie bereits seit Jahren abgeschafft war, stand das Publikum von seinen Sitzen auf, als im Finale die Kaiserhymne erklang. Das Theater an der Wien war wochenlang ausverkauft und so wurde SISSY 289 mal en-suite gespielt.

Für die damals beträchtliche Summe von 160.000 Dollar erwarb die amerikanische Filmgesellschaft Columbia die Rechte an dem Stück und veröffentlichte 1936 eine Verfilmung unter dem Titel „The King Steps Out“ mit Grace Moore als Sissy. 1955 entschloss sich auch Ernst Marischka zu einer Verfilmung seines Werkes mit Romy Schneider in der Hauptrolle. Da jedoch die Filmrechte von Columbia nicht zurückgekauft werden konnten, und Marischka einem etwaigen Rechtsstreit entgehen wollte, konzipierte er das Drehbuch neu, strich die Musik und nannte den Film „Sissi“.

Inhaltsangabe

Erster Akt/ Erstes Bild
Salon in Schloss Possenhofen, 15. August 1853

Herzog Max in Bayern und seine Frau Ludovika, genannt Luise, verbringen mit ihren Töchtern Nené und Sissy den Sommer auf Schloss Possenhofen am Starnberger See. Max ist ein herzensguter Vater, aber in Luises Augen zu wenig auf Würde und Geltung bedacht. Nervös erwartet Luise die Einladung ihrer Schwester Erzherzogin Sophie, der Mutter des Kaisers Franz Joseph, für sich und Nené zum Geburtstag des Kaisers nach Ischl. Dort soll ein kühner Plan der beiden Schwestern Wirklichkeit werden: Franz Joseph soll sich mit Nené verloben! Von Tränen übermannt muss sich Nené, deren Herz dem Prinzen Thurn und Taxis gehört, mit ihrer Mutter auf den Weg nach Ischl machen. Sissy leidet mit ihrer Schwester und überzeugt ihren Vater gemeinsam heimlich nach Ischl nachzureisen um Nenés vergessenes Galakleid zu übergeben und bei der Gelegenheit auch gleich die Heiratspläne zu durchkreuzen.

Erster Akt/ Zweites Bild
Arbeitszimmer in der Kaiservilla in Ischl, 16. August 1853 vormittags

Zufällig entdeckt Franz Joseph ein Mädchen, das vor der Kaiservilla widerrechtlich Rosen abreißt und befiehlt, man solle ihm die freche Person vorführen. Es ist Sissy, die jedoch Franz Joseph in seinem Glauben bestärkt, eine Schneidermamsell vor sich zu haben. Die Begegnung wird vom Erscheinen von Sophie und Luise, welche Franz Joseph seine Cousine Nené vorstellen möchten, unterbrochen. Doch dieses Kennenlernen verläuft nicht ganz harmonisch. Während Nené ständig mit den Tränen kämpft, die Mütter glückselig in die Zukunft blicken, denkt der Kaiser, der völlig ahnungslos ist, dass er mit Nené verheiratet werden soll, nur an seine Schneidermamsell, die sich im Nebenzimmer versteckt hält. Als sich die drei Damen zurückziehen, kann sich Franz Joseph von Sissy verabschieden. Er fragt, ob er sie wiedersehen wird, worauf Sissy verschmitzt antwortet: „Ich glaube, ganz bestimmt, Majestät!“.

Zweiter Akt/ Drittes Bild
Terrasse der Kaiservilla in Ischl, 16. August 1853 nachmittags und abends

Sophie und Luise fallen aus allen Wolken als sie zufällig Max und Sissy begegnen. Rasch entwickelt sich ein Streit darüber, dass Nené gegen ihren Willen verlobt werden soll. Um ihren Plan nicht zu gefährden, stellt Sophie klar, dass weder Max noch Sissy beim abendlichen Familiensouper erwünscht sind. Während Franz Joseph erneut auf die vermeintliche Schneidermamsell trifft, wurde Sophie zugetragen, dass ihr Sohn mit einer unbekannten jungen Dame in Kontakt steht. Alarmiert stellt sie Franz Joseph zur Rede und macht ihm schmerzhaft bewusst, dass eine Beziehung zwischen einem Kaiser und einer Schneidermamsell keinerlei Zukunft haben kann. Nach einer Auseinandersetzung mit ihrer Mutter sucht Sissy Trost bei ihrem geliebten Papschi. Es kommt zu einem weiteren Streit mit Erzherzogin Sophie und Max enthüllt daraufhin dem Kaiser den Verlobungsplan seiner Mutter. Die Situation eskaliert, doch kommt letztendlich auch die wahre Identität der Schneidermamsell ans Licht. Da der Standesunterschied nun ausgemerzt ist, steht einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege.

Besetzung

Elisabeth, genannt Sissy
Franz Joseph, Kaiser von Österreich
Sophie, Erzherzogin von Österreich
Max, Herzog in Bayern
Ludovika, genannt Luise, Herzogin in Bayern
Helene, genannt Nené
Prinz von Thurn und Taxis
Baron Hrdlicka, Zeremonienmeister
Oberst von Kempen
Ilona Varady, Balletttänzerin

Pianist/ musikalische Leitung

Elisabeth, genannt Sissy: Daniela Lehner
Franz Joseph, Kaiser von Österreich: Gerald Reiter
Sophie, Erzherzogin von Österreich: Claudia Dallinger
Max, Herzog in Bayern: Paul Sieberer
Ludovika, genannt Luise, Herzogin in Bayern: Eveline Schloffer
Helene, genannt Nené: Katrin Fuchs/ Verena te Best
Prinz von Thurn und Taxis: Martin Hulan
Baron Hrdlicka, Zeremonienmeister: Richard Schmetterer
Oberst von Kempen: Thomas Weissengruber
Ilona Varady, Balletttänzerin: Monika Zirngast

Pianist/ musikalische Leitung: Andreas Brencic

Aufführungsrechte: PAPAGENO Buch- und Musikalienverlag und Bühnenvertriebs- Ges.m.b.H., Wien

Galerie

Fotos © Manfred Witzani